Die Lesekompetenz ist unabdingbar für die gesellschaftliche Teilhabe. Unterstützung beim Lesenlernen sowie Leseförderprogramme bei Problemen im Leselernprozess sind daher von großer Bedeutung. In der Praxis gestaltet es sich oft schwierig, Schülerinnen und Schülern zur aktiven Teilnahme an Leseförderung zu motivieren. Besonders Kinder und Jugendliche mit ausgeprägten Schwierigkeiten beim Lesen haben ein grundlegendes negatives lesebezogenes Selbstkonzept entwickelt. Um jedoch eine Lesekompetenz nachhaltig zu verbessern, ist ein stabiles und regelmäßiges Leseverhalten (auch in der Freizeit) notwendig. Dies kann jedoch nur erreicht werden, wenn Lesen nach und nach positiv besetzt wird und den Schülerinnen und Schülern Freude bereitet.
Ein besonderer Förderansatz, der in den USA bereits weit verbreitet ist, stellt das Lesen mit Hunden dar. Vielen Kindern und Jugendlichen macht es Freude, mit Hunden zu interagieren. Das Einsetzen eines Hundes bei Aktivitäten, die eigentlich eher mit Langeweile oder Frustration assoziiert sind, kann zu einer freudigeren Atmosphäre und erhöhten Arbeitsbereitschaft führen.
Hunde unterstützen das Lernen allgemein durch
- Angst- und Stressminderung
- Motivationsförderung
- Verbesserung der Stimmung
- Förderung der Kommunikation
- Förderung des Vertrauens zur Lehrkraft
Studien zum Lesen mit dem Hund belegen positive Effekte dieses Ansatzes, auch im Vergleich zur herkömmlichen Leseförderung. Die Kinder und Jugendlichen verbessern sich nicht nur hinsichtlich ihrer Lesekompetenz, sondern haben beim Lesen mit dem Hund zudem geringeren Stresspegel und werden motiviert, selbstständig zu lesen. Hundegestützte Ansätze der Leseförderung scheinen zudem nachhaltiger zu wirken und signifikant zu positiveren sozio-emotionalen Schulerfahrungen beizutragen.